Was ist BGM?

„Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben.“

(Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, World Health Organization, 1986, o.S.)

Aktuelle Herausforderungen der Arbeitswelt

Die Arbeitswelt verändert sich stetig – bis 2035 wird die Anzahl der Erwerbstätigen um 6-7 Millionen sinken, der Trend wird sich von den produzierenden Gewerben mehr zu Dienstleistungen hinbewegen und die Komplexität sowie Anforderungen im Berufsleben werden zunehmen. Bereits in den letzten Jahren ist die Anzahl an Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen deutlich gestiegen und steigt weiterhin. Digitaler Stress, eine hohe Informationsflut, ständige Erreichbarkeit und rasante Veränderungen sind nur einige Beispiele für eine Vielzahl von Belastungen am Arbeitsplatz. Die Herausforderungen sowohl an Führungskräfte als auch an Mitarbeitende sind hoch, weshalb sich aktiv um die Gesundheit von Menschen in Organisationen gekümmert werden sollte. Ein verantwortungsbewusstes Unternehmen sollte sich daher um ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement bemühen, um die Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit der Menschen im eigenen Unternehmen zu sichern. 

Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement?

Bei dem Begriff „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ (BGM) denken viele zuerst an den klassischen Obstkorb und einen Sportkurs nach der Arbeitszeit. Diese beiden Elemente sind jedoch nur ein kleiner Teil des BGMs und speziell der betrieblichen Gesundheitsförderung zuzuordnen. Hinter dem Begriff des Betrieblichen Gesundheitsmanagements steckt noch einiges mehr: Unter dem Ziel die individuelle und kollektive Gesundheit von Mitarbeitenden dauerhaft zu erhalten und zu verbessern, werden bei einem professionellen BGM systematisch gesundheitsfördernde Maßnahmen geplant, durchgeführt, evaluiert und gesteuert. Grundlage dafür ist eine salutogenetische Haltung und ein ganzheitliches Verständnis von Gesundheit. Dies meint die Ressourcen der Mitarbeitenden zu aktivieren und eine gesunde Unternehmenskultur zu entwickeln. Nach Sozialgesetzbuch vorgeschrieben ist ein BGM, das mindestens folgende drei Bereiche umfasst: betriebliche Gesundheitsförderung (SGB V), Arbeits- und Gesundheitsschutz (SGB VII) und betriebliche Wiedereingliederung (SGB IX). Hier werden jedoch lediglich die Mindestanforderungen für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement beschrieben.

Der BGM-Prozess beginnt mit einer ausführlichen Analyse der Ist-Situation. Mit dem Wissen wo bereits Stärken vorhanden sind und wo weitere Entwicklungspotenziale liegen, kann nun eine Interventionsplanung vorgenommen werden. Es werden Ziele und Maßnahmen für entweder den Aufbau oder die Weiterentwicklung des betrieblichen Gesundheitsmanagements im Unternehmen bestimmt. Anschließend folgt die Intervention selbst, indem die geplanten Maßnahmen umgesetzt werden. Die Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement finden sowohl auf der Verhaltens- als auch auf der Verhältnisebene statt.  Verhaltensmaßnahmen fördern gesunde Verhaltensweisen durch Übungen und Training von beispielsweise Achtsamkeit oder Stressprävention. Verhältnispräventive Maßnahmen zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen zu optimieren.

Um eine nachhaltige Veränderung des betrieblichen Gesundheitsmanagements sicherzustellen, folgt nach jeder Intervention eine Evaluation. Diese untersucht ob und inwiefern die definierten Maßnahmen wirkungsvoll waren und, ob die definierten Ziele erreicht wurden. Hierzu werden Instrumente wie Kurzbefragungen, Gruppeninterviews und wiederholte Mitarbeiterbefragungen genutzt. Die Ergebnisse fließen nun in die neue Ist-Situation ein, worauf eine weitere Interventionsplanung aufgebaut wird. Folglich entsteht ein Kreislauf, der die Qualität und damit den Erfolg des betrieblichen Gesundheitsmanagements sichert.

Die wesentlichen Vorteile des betrieblichen Gesundheitsmanagements

  • Gesteigertes Wohlbefinden
  • Gesteigerte Motivation und Zufriedenheit
  • Minderung der Kosten durch hohe Fehlzeiten und eingeschränkte Leistungsfähigkeit
  • Stärkung der Arbeitsgeberattraktivität

Wenn auch Sie die Gesundheit in Ihrem Unternehmen nachhaltig fördern wollen, beraten wir Sie gerne. Hier geht es zu unseren Leistungen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Quelle:

Bäumker, M.; Gasplmayr, M.; Gerdes, M.; Herrmann, J.; Hoffmann, N.; Lange, M.;Obrecht, S.; Radant, T.; Wolff, I.; Zeike, S. (2021): One Size does (not) fit all: BGM als systemischer Ansatz mit individuellen Lösungen. Betriebliche Prävention 12.21, S.404-409.

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